Zwei Weltkriegsbomben in Monheim entschärft
Veröffentlicht: Mittwoch, 13.10.2021 16:12
(Stand: 13.10. 14:45 Uhr) Nach der Entschärfung zweier Weltkriegsbomben im Monheimer Jahnstadion meldet die Stadt jetzt: Beide Bomben sind erfolgreich entschärft. Die Straßen werden in den nächsten Minuten wieder geöffnet und die Menschen können in ihre Häuser zurück.

In einem Radius von 400 Metern um die Fundstelle mussten laut Stadt bis zu 2.200 Menschen zwischenzeitlich evakuiert werden.
Ursprüngliche Meldung:
Im Monheimer Jahnstadion sind heute früh (13.10.) zwei Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg gefunden worden. Sie sollen noch heute entschärft werden, heißt es von der Stadt Monheim. Alle Straßen im Schutzbereich seien abgesperrt. Die Evakuierung sei abgeschlossen. In einem Radius von 400 Metern um die Fundstelle müssen bis zu 2.200 Menschen evakuiert werden. Wer sich in einem Radius von 600 Metern rund um das Monheimer Jahnstadion aufhält, muss drinnen bleiben und Fenster und Türen geschlossen halten. Das betrifft rund 2.400 Menschen so die Stadt. Das Ordnungsamt hat heute Morgen bereits mit den Evakuierungen begonnen. Wer kann, sollte seine Wohnung oder Arbeitsstelle möglichst selbst verlassen. Ab 10 Uhr gehen Evakuierungsteams von Haus zu Haus. In der Mensa der Peter-Ustinov-Gesamtschule an der Falkenstraße gibt es eine Betreuung durch das Deutsche Rote Kreuz. Von der Haltestelle Steinstraße pendeln ab 10 Uhr vier Sonderbusse zum Sammelstandort.
Weitere Infos der Stadt Monheim
Die in der erweiterten Schutzzone liegenden Bushaltestellen der Linien 777, 788, 789 werden bis auf Weiteres nicht angefahren. Sie werden über die Baumberger Chaussee umgeleitet, die Linie SB78 über den Kielsgraben. Die Linie SB79 verkehrt bis zur Entwarnung nur noch bis zum Busbahnhof, die Linie A01 am heutigen Mittwoch gar nicht mehr. Die Bahnen der Stadt Monheim informieren hier.
Laufen die Evakuierungen ohne größere Schwierigkeiten, kann vorrausichtlich am frühen Nachmittag mit den Entschärfungsarbeiten begonnen werden. Kommt es dabei ebenfalls zu keinen Komplikationen, ist mit einer Freigabe des Gefahrenbereichs wohl noch vor Beginn der Berufsverkehrszeit zu rechnen.
Die Bevölkerung wird per Durchsagen und Radio sowie über die Warn-App Nina informiert. Stadt und Feuerwehr vermelden zudem über die städtische Homepage und den Newsletter sowie den städtischen Facebook-Kanal und die Stadtdisplays alles Wichtige über den Verlauf der Evakuierungs- und Entschärfungsarbeiten. Zudem hat die Stadt ab 10 Uhr eine Info-Hotline für die Bürgerinnen und Bürger unter der Rufnummer +49 2173 951-6666 geschaltet. Polizei, Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz sowie zahlreiche städtische Beschäftigte sind vor Ort im Einsatz - rund 150 Helferinnen und Helfer insgesamt.
Entdeckt wurden die beiden Blindgänger bei vorbereitenden Boden-Sondierungen für die anstehende Sanierung des Jahnstadions. Die Sportanlage wird bis Mitte nächsten Jahres einen grundhaft neuen Naturrasenplatz mit aufwändiger Drainage und eine neue Laufbahn erhalten. Im 2. Weltkrieg waren die im heutige Gewerbegebiet Rheinpark liegenden Rhenania-Ossag-Mineralölwerke wegen der Herstellung kriegswichtiger Schmierstoffe mehrfach das Ziel schwerer Luftangriffe. Inzwischen haben Briten und Amerikaner den Deutschen ihre Überflugbilder zur Verfügung gestellt, mit denen sie nach den Kampfeinsätzen durch Fotos die Einschläge und Wirkung ihrer Angriffe kontrollierten. Auf diesen Bildern sind, oft wie schwarze Stecknadeln, auch kleine Einschläge zu erkennen, um die herum sich kein Krater durch eine Explosion gebildet hat. Nicht immer wurden die darin in der Regel steckenden Blindgänger bei den Aufräumarbeiten in der Nachkriegszeit gefunden und beseitigt. Explosionsfähig und damit gefährlich sind sie bis heute. (ts)