Starkregen: Erste Bilanz Polizei & Kreis Mettmann

Die Polizei im Kreis Mettmann hat eine erste Bilanz zu den Schäden gezogen, die der starke Regen letzte Nacht in unseren Städten angerichtet hat. Demnach gab es weit über 200 Meldungen wegen umgestürzter Bäume und vollgelaufener Keller.

In Langenfeld war die Hildener Straße durch starke Wassermassen nicht mehr befahrbar, hier drohte außerdem eine Brücke einzustürzen. In Ratingen war die Düsseldorfer Straße überflutet. Die dortige Klinik und die Obdachlosenunterkunft mussten evakuiert werden.

In Velbert wurde die Fellerstraße unterspült, dort war heute Nacht ein Rettungswagen steckengeblieben und konnte nicht mehr geborgen werden. Allein die Langenfelder Feuerwehr arbeitet noch rund 100 Einsätze ab. Denn Probleme bereitet dort nach wie vor der Rhietherbach. Er übergetreten und hatte unter anderem Keller, Straßen, und einen Garagenhof überschwemmt.

In Langenfeld sind noch 200 Feuerwehrkräfte im Einsatz - auch aus umliegenden Städten. In Ratingen sind momentan ebenfalls die vielen Bäche ein Problem. Sowohl die Anger, als auch der Schwarzbach und andere Bäche waren bereits gestern Abend überlastet. Das Regenrückhaltebecken am Niederbecksweg musste wegen Kurzschlussgefahr außer Betrieb genommen werden -- dadurch liefen 150 Keller voll. Außerdem ist ein rund 1.000 Quadratmeter großes Lager einer Firma an der Rehhecke etwa 1 Meter hoch mit Wasser vollgelaufen.

© Radio Neandertal

Auch heute Nachmittag dauern die gemeinsamen Einsätze von Feuerwehr, THW und Polizei an. Nach wie vor sind unzählige Straßen überflutet und gesperrt. Die Kreispolizei informiert jetzt auf ihrer Facebook-Seite immer aktuell, wo es in unseren Städten gerade Sperrungen gibt. Hier der Link:

https://www.facebook.com/polizei.nrw.me

Hochwasser in Haan-Gruiten Dorf©
Hochwasser in Haan-Gruiten Dorf
©

Bilanz des Kreises Mettmann

Der Kreis Mettmann hat auch eine erste Bilanz zu den starken Regenfällen gezogen. Laut dem Kreis, seien alle Städte von den Überschwemmungen betroffen, am heftigsten Erkrath, Hilden, Langenfeld und Velbert; in Erkrath mussten insgesamt 600 Menschen evakuiert werden.

Vielerorts waren Regenrückhaltebecken übergelaufen und die Kanäle seien immernoch überlastet. Gestern war eine Frau durch einen umstürzenden Baum schwer verletzt worden; sonst wurden aber keine Menschen hier im Kreis durch die Wassermassen der letzten Nacht verletzt. Die Sachschäden im Kreis seien allerdings enorm; vom Wasser betroffen sind nicht nur vollgelaufene Keller und Wohnungen, sondern auch Umspannwerke und Trafostationen.

Kreisbrandmeister Torsten Schams: "Aus Bächen sind reißende Ströme geworden, Regenrückhaltebecken sind allesamt übergelaufen, die Abwassersysteme sind überlastet. Pumpen kommen gegen die Wassermassen kaum an, Sandsäcke erweisen sich als wirkungslos. Die Wassermassen, mit denen wir es hier zu tun haben, übertreffen sogar die Prognosen für ein Jahrtausendhochwasser".

Allein schon am Mittwoch gingen bei der Feuerwehr-Kreisleitstelle 12.000 Notrufe ein; insgesamt gab es 1700 Einsätze. Einige davon laufen immer noch. Die Feuerwehr erwartet, dass es noch mehr Einsätze geben wird.

Weitere Meldungen