"Jeck is back" - Das Ratinger Prinzenpaar im Interview

Unter dem Motto "Jeck is back" will das Ratinger Prinzenpaar Tina I. und Christian I. den Karneval nach zwei Jahren Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wieder unbeschwert zum Leben erwecken. Damit verbunden sind viel Dankbarkeit und Demut, aber auch emotionale Geschichten und eine Botschaft.

Prinzessin Tina I und Prinz Christian I mit Anna Tefert und Michaela Fischer.
© Radio Neandertal

Karneval wieder ohne Einschränkungen

Eigentlich war es gar nicht geplant, dass Christian sich mittlerweile schon seit zwei Jahren Prinz Christian der I. nennen darf. Als ehrenamtlicher Rettungssanitäter stand er beim Straßenkarneval eher auf der anderen Seite, statt in der Menge zu feiern. Eher zufällig kam er dann zum Karneval und wurde zusammen mit Tina dann 2021 zum Prinzenpaar der Stadt Ratingen gekürt. Da auch 2021 aufgrund der Corona-Pandemie kein Karneval gefeiert werden konnte, dürfen die beiden ihr Amt jetzt im zweiten Jahr ausführen. In der laufenden Session dann auch endlich so richtig, die Veranstaltungen finden wieder statt, die Säle sind gut gefüllt und das Prinzenpaar ist viel unterwegs. "Es ist mega wenn man das gerade sieht und in die Säle kommt. Die Leute haben einfach wahnsinnig viel Freude und genießen es sehr, wieder zusammen zu feiern", sagt Tina im Interview mit Radio Neandertal-Reporter Mario Arlt.

Der Phönix als Motto-Tier

Passend zur Rückkehr des Karnevals ohne Einschränkungen, hat das Prinzenpaar auch das Motto ihrer Amtszeit gewählt. "Jeck is back - mir sin widder do" lautet das Motto, viel wichtiger ist den beiden jedoch ihr Motto-Tier. Das ist ein Phönix, hinter dem ein Statement steckt, wie Tina erklärt:

Der Phönix steigt sinnbildlich aus der Asche auf. Den haben wir in unseren Orden gepackt, es gibt einen Pin und ich trage ihn sehr groß hinten auf meinem Ornat. Natürlich steht der für den Karneval, der wieder aufsteigt, aber wir verstehen das auch als Hoffnungssymbol weit über den Karneval hinaus, in einer Zeit der Krisen. Das man immer auch wieder daran glaubt, dass das Licht in der Welt seinen Weg findet. Und wir glauben daran, dass jeder der ihn trägt aber auch alle die mit uns Karneval feiern, dass er ihnen Glück bringt.

Entsprechend demütig und dankbar gehen beide auch an ihre Aufgabe heran. Es sei eine große Ehre, den Karneval in Ratingen zu vertreten, sind sich beide einig.

Karneval ist viel Arbeit, aber auch Spaß

Das Prinzenpaar in Ratingen zu sein ist aber natürlich auch mit einer Menge Spaß verbunden, wie das Prinzenpaar im Interview erzählt. Sie haben wunderschöne Momente erlebt, tolle Menschen kennengelernt. Dankbar sind sie vor allem den vielen Vereinen, die ihre Veranstaltungen mit ganz viel privaten und ehrenamtlichen Fleiß und Arbeit auf die Beine stellen und ein tolles Programm abliefern. Nicht nur der Partykarneval, den beide auch unheimlich gerne feiern, sondern auch die kleinen Veranstaltungen machen ganz viel Spaß, "weil da eine Menge Herzblut dahintersteckt", so Tina.

Ein Problem des Karnevals ist der fehlende Nachwuchs. Der Kinderkarneval läuft zwar gut, später kommt dann aber auch viel traditionelles Brauchtum dazu. Trotzdem würde Tina jedem raten, sich den Karneval doch mal anzuschauen.

Im Karneval ist es wirklich egal wo du herkommst. Ob du reich oder arm bist, was deine Eltern machen, wie du aussiehst. Alle feiern zusammen. Das ist etwas was man vielleicht nicht mehr so oft erlebt.

Prinzenpaar erlebt emotionale Momente

Dazu kommt dann vor allem als Prinzenpaar zwar viel Arbeit und auch mal Tage, die von morgens bis spät abends durchgetaktet sind, aber auch einige emotionale Erlebnisse. Besonders in Erinnerung bleibt Christian der Besuch an der Uniklinik Bonn. Dort war das Prinzenpaar auf der Intensivstation der Kinderherzchirurgie. Ein kleines Mädchen dort folgte dem Paar auf Social Media und war großer Fan, deshalb fragte ein Arzt nach einem Orden per Post. Das Prinzenpaar entschied sich aber kurzerhand anders:

Dann sind wir Abends noch auf die Intensivstation gefahren und haben ein bisschen Freude, insbesondere unter den Eltern, verbreitet. Da sind auch sehr viele schwer kranke Kinder, die schon die erste Herz-OP kurz nach der Geburt hinter sich haben und natürlich die Eltern mit den entsprechenden Sorgen.

sagt Christian sichtlich emotional berührt. Es sei toll gewesen, da mit dem Karneval wenigstens kurzfristig für Freude und Ablenkung zu sorgen.

Das komplette Interview mit dem Prinzenpaar aus Ratingen, inklusive einem kleinen Gruß an alle Hörer, gibt es hier:

© Mario Arlt / Radio Neandertal

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